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Seit vielen tausend Jahren machen sich Mensch und Tier die Heilkünste der Blutegel zu Nutze. Der medizinische Blutegel, Hirudo medicinalis, ist ein Süßwassertier, hat eine bräunliche bis olivgrüne Farbe und einige Längsstreifen auf dem Rücken.
Der Egel saugt sich an der Haut fest und ritzt mit seinen sternförmig angeordneten Zähnchen die Haut ein, um dann Blut, bis zum Fünffachen seines Eigengewichtes, in 30 bis 60 Minuten anzusaugen.
Dieses „Blut saugen” ist ein jahrtausende altes Heilverfahren und wird therapeutisch, wie bei einem Aderlass, als Ausleitung- und Entgiftungsverfahren verwendet.
Mindestens ebenso nützlich sind eine Reihe von Wirkstoffen, wie zum Beispiel das Hirudin, die nach dem kleinen Biss des Tieres, durch den Speichel in den Wirt abgegeben werden. Seine Substanzen hemmen lokal die Blutgerinnung, entkrampfen/erweitern die Gefäße, wirken antithrombotisch und fördern den Lymphabfluss.
Die Indikationen der Blutegel-Therapie sind:
- Thrombosen und Venenentzündungen
- Blutergüsse, Verstauchungen
- Krampfadern, Besenreiser
- Tennisarm, Sehnenscheidenentzündung, Schleimbeutelentzündung
- Arthrosen der Schulter, Kniegelenke, Daumen- Hand- und Fingergelenke, sowie Sprunggelenke und Zehengelenke
- Wirbelsäulenbeschwerden, besonders der Hals- und Lendenwirbelsäule
- schmerzhafte Verspannungen der Muskulatur
- Gelenkrheumatismus, rheumatische Beschwerden
Bei akuten Entzündungsschüben kann die Blutegeltherapie lindernd wirken.
- Entzündungen der Haut (Furunkel, Abszess)
- Lymphknotenschwellungen
Die Blutegel-Behandlung darf nicht eingesetzt werden bei:
- Blutgerinnungsstörungen, Bluterkrankheit
- Marcumar Behandlung
- Anämie (Blutarmut)
- Allergien gegen Hirudin, Histamin
- Schwangerschaft
Der Egel stammt aus einem spezialisierten Zuchtbetrieb (Biebertaler Blutegelzucht GmbH) und wird nur einmal zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Deshalb ist das Übertragen von Krankheiten nicht möglich.
Übrigens: Tiere kennen instinktiv die Heilkraft der Blutegel. Wasserbüffel, Pferde, Rinder oder Schafe beispielsweise, gehen mit Gelenkproblemen ganz gezielt zu Gewässern, in denen die kleinen Therapeuten leben, (und nicht wie wir zum Orthopäden ). Im Wasser angekommen, warten sie nun geduldig auf die kleinen Helfer. Diese beißen gerne, saugen kräftig Blut und geben ihre helfende Sekrete in den Körper des Patienten ab.
Sollten Sie Fragen zu dieser Behandlungsmethode haben, stehe ich Ihnen gerne telefonisch zur Verfügung.
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